corona be damned summer trip🌎, LB, pocafey & kaeptn beer, travels🌎

zurĂŒck ist noch nicht zuhause

gleich der kunst, fĂŒr immer zu verschwinden und keine spuren zu hinterlassen, sprich:

kĂŒndige alle vertrĂ€ge, kauf dir ein wegwerftelefon, reise leicht, nur bares, keine kreditkarte, lösche deine digitale identitĂ€t, Ă€ndere deinen geburtsnamen und dein Ă€usseres, gibt es auch eine etwas weniger dramatische, wenn auch nicht weniger delikate kunst des wieder aufzutauchens. diejenige, die einmal fĂŒr eindrĂŒcklich kĂŒrzer oder lĂ€nger weg waren, wissen, worum es sich handelt.

der weg aus einer reise zurĂŒck in den alltag findet idealerweise ĂŒber kreisförmige annĂ€herung, gespickt mit eindrĂŒcklichen umwegen, statt.

in dem sinne sind wir zurĂŒck, aber noch nicht zuhause angkommen.

nach drei wochen intensiv, eindrĂŒcklich und schön liegt auf der hand, die nĂ€chste reise ist bereit, form zu fassen…

kucken wir mal, was in der zwischenzeit an abenteuern vor der haustĂŒr auf einen warten…

LB, superheroes, umziehen

mein superheld und meditationen zum thema wohnungswechsel

hat sein ganzes hab und gut inneinem handlichen rucksack und in diesem halbvollen rucksack noch einen halbleeren rucksack platz fĂŒr neues, das ihm das leben bringt. weil er aber ein superheld ist, lĂ€sst er fĂŒr etwas neues, das in den rucksack kommt, etwas altes zurĂŒck. man hat ja nur einen rucksack und man muss diesen ja nicht bis zuoberst mit zeugs vollstopfen.

soli.
harter schnitt
ich sitze in mitten meines verflickten 32m2 1.5-zimmer-rucksacks und mein heldenhirn, das auf keinen grĂŒnen zweig kommt, fĂŒhrt selbstgesprĂ€che.
alles geschirr wegschmeissen?
hatte ich schon. ich hab zwei jahre aus konfitĂŒrenglĂ€sern getrunken und aus einer backform aus glas gegessen. bratpfanne hab ich mir vor einem jahr zusammen mit einer extra gabel und messer gekauft.
kleider?
alles entsorgt, was geht. der rest bleibt, weil, nein, dort war ich, will ich nicht mehr hin zurĂŒck.
möbel?
ja, das tue ich dann jeweils, bezahle 40.-, damit die auktion auf ricardo auf der startseite erscheint, und kriege fĂŒr meinen antiken schreibpult mit schnitzereien, spermaspuren und zwei veröffentlichungen ganze 5!!! FRANKEN!!!
das sofa wird skalpiert, aus dem tisch bau ich einen neuen tisch, die können mich alle mal!. und soll mir bloss niemand kommen von wegen selber schuld.
AHA! SELBER SCHAHULD ALSHO?
NA DANN LEGG MICH UND RECHTSUMKEHRT UND ABMARSCH ZURÜGG DORTHIN, WO DICH AUCH NIEMAND HABEN WILLLL!
möbel – heikles thema.
dann wÀre da noch verlagsmaterial, aber wenn ich noch mehr weinberger entsorge, hab ich dann keine mehr.
spielsachen – kommt nicht in frage!
bĂŒcher – viel viel entsorgt, aber der infight dauert noch an.
werkzeug – schwierig.
und dann sind da diese 10’000 dinge, die nicht in eine der obigen kategorien passen, die fĂŒr sich gesehen nichts sind und gesammelt die zweite hĂ€lfte meines blöden scheisstucksacks ausmachen.
ICH HAAAAAASSE ZÜGELN!!!!!
LB, writing

Motivationsschreiben fĂŒr das Literaturinstitut Biel


…ich bewerbe mich ja fĂŒr so ein Literaturding in Biel und Leibzig. Ich habe Dir, lieber Blogleser, mein Motivationsschreiben angehĂ€ngt. Somit bist du bestens informiert, um was es eigentlich geht. Viel Spass.

    ich sass in der hintersten reihe einer lesung. ein freund von mir las ĂŒber das schreiben. »und manche schreiben, um nicht zu vergessen, aus welchem loch sie gekrochen sind«, las er.
    erste klasse. ich und mein freund sassen in der gleichen schulbank. mit dem gleichen berufswunsch. fast alle aus unserer klasse hatte den gleichen berufswunsch. darunter auch ein mĂ€dchen. rosangiela. rosangiela war die tochter von unserem lehrer, theofil. theofil war derjenige, der uns orion gezeigt hatte. er sagte: «das ist orion.»
     ich sagte: «du bist ein mĂ€dchen. mĂ€dchen können nicht astronauten werden.» 
     rosangiela schlug mir eins auf die nase. sie war meine erste freundin.
    ein jeder in unserer klasse konnte es kaum erwarten, endlich den planeten zu verlassen. nach orion zu fliegen. dort wohnten die ausserirdischen.
     in der zweiten woche schnitt mir theofil fussballspiel mit seiner grossen, schwarzen schere eine seite aus meinem schönschreibeheft.
    Â«das sieht ja aus wie ein caputter lattahag, coffertori», sagte er und meinte meine seite mit den f.
    in der vierten klasse zogen wir weg. ich kannte niemanden dort und machte 39 fehler beim abschreiben.
    dann war ich neunzehn und machte mir sorgen um mĂ€dchen und meine maturaprĂŒfung.
    dann gingen alle jura studieren und ich ging in die rs.
meine freundin machte mit mir schluss. alle anderen glaubten, ihr computer wĂŒrde ins dunkelste mittelalter zurĂŒckgeschleudert werden und ich wollte in die fremdenlegion.
    zwei jahre spĂ€ter hatten alle windows millennium und ich studierte jura.
    zwischendurch wĂ€re ich beinahe berĂŒhmt geworden.
    nach fĂŒnf semestern jura-studium wusste ich alles ĂŒber alternativfilme, klassiker der frĂŒhen science-fiction-literatur und ĂŒber den schwarzen block. 
    dann verliess ich die hsg.
    ich ging zurĂŒck in die schule, machte die ausbildung zum oberstufenlehrer und unterrichtete drei jahre lang.
    manchmal, wenn orion besonders hell schien, kriegte ich nach einer halben stunde nackenstarre und musste eine weile geradeaus schauen. in solchen momenten wusste ich, dass ich so schnell wie möglich den planeten verlassen musste.
    dann kam das ende der welt wieder. ich machte innert zehn monaten mit drei freundinnen schluss und packte meinen rucksack immer wieder von neuem. gleichzeitig stapelte ich meinen ganzen besitz in einem zimmer und plante, alles auf ebay zu versteigern. der erste artikel, eine dvd mit dem titel DIE OLSENBANDE AUF FREIEM FUSS, wurde nicht versteigert. ich hatte augenblicklich die nase voll von ebay und verschenkte alles.
    im sommer 2010 sass ich auf einer bananenschachtel mit dem, was ĂŒbrig geblieben war. 
    ein paar notizbĂŒcher und ein kalligrafieset.
    ich war offiziell nicht mehr in der schweiz. krankenkasse und versicherungen waren gekĂŒndet. dann liess ich die schachtel und die halbe pensionskasse in der garage meiner eltern liegen und reiste mit trottinette und gitarre nach westen.
    einmal, wĂ€hrend der nachtwache auf dem kleinen segelschiff hooker, auf deutsch nutte, sah ich orion hoch ĂŒber mir, sein spiegelbild auf dem atlantik und das meer rund um das schiff phosphoriszierte grĂŒnlich.
    elf monate spĂ€ter stand ich wieder auf schweizer boden. genauer im flur der wohnung eines kumpels, der mir angeboten hatte, ein paar tage bei ihm anzukommen. ich blieb ein jahr. 
mein blick glitt vom flur zur kĂŒche und ich wunderte mich, warum mir seine orange gestrichene kĂŒche mit dem schwarzen balken mittendurch nicht schon vorher aufgefallen war. die nachbarin stand mit nassem haar und im bademantel hinter mir. sie tropfte eine lache in den flur. ihr freund lag in der badewanne. er hatte nur ein bein. 
    dann war die lesung vorbei.  
    Â«wo arbeitest du zur zeit?», fragten mich lehrerkollegen. 
    Â«ich arbeite an einem buch», sagte ich.
    Â«das klingt spannend. das wĂŒrde ich auch gerne mal machen», sagten sie, «und – wo arbeitest du zur zeit?»
    zwei monate nach meiner heimkehr war ich wieder bereit, den planeten zu verlassen.
    auf dem ballermannflieger nach mallorca lernte ich jessie kennen. ich hatte eine attica in der altstadt von palma und sie einen freund in australien.
    sie kochte und ich schrieb ein buch. statt zu schreiben, dekantierte ich den rotwein und dieser liess uns zu buena vista social club tanzen und auf dem dach unter den sternen schlafen. 
    Â«this is the perfect place for having sex», sagte sie und ich sah orion am nachthimmel leuchten.
    ein paar wochen spĂ€ter war ich zurĂŒck in der schweiz und einer von sechs gewinnern eines literaturwettbewerbs. ich schrieb ein gedicht auf die rĂŒckseite der ausschreibung. der titel: THEME SONG FOR THE NEVER TO BE SEEN MOTION PICTURE: POOR FUCK SOLD HIS SOUL AND COMPLETELY FORGOT TO COMMIT SUICIDE OVER THE POOR SELLOUT. dann nahm ich die 800 chf preisgeld und kaufte mir eine schreibmaschine. eine schwarze, nach maschinenöl duftende hermes media.
    dann tippte ich die 427 seiten manuskript von mallorca nochmals ab. das rft-dokument hatte sich selbst erfĂŒllt und mir   z     w     i     s     c     h     e     n      j     e     d     e     s      z     e     i     c     h     e     n      f     ĂŒ     n     f      l     e     e     r     s     c     h     l     Ă€     g     e      e     i     n     g     e     f     ĂŒ     g     t     . 
    das ganze sah sehr nach konrad bayer aus. 
    und das war das erste mal, wo mir wegen der schreiberei glaub ich ein teil meines verstandes flöten ging.
    ich hĂ€mmerte jeden tag ein gedicht in die schreibmaschine. das erste gedicht hiess DER TAG, AN DEM DAS SCHREIBEN ZU MIR KAM und ging so: «der tag, an dem das schreiben zu mir kam war der tag, an dem ich den ersten haemorrhoiden in meinem arschloch fand.»
    ich las zu der zeit viel bukowski. er schrieb irgendwo: «wenn ich je in meinem leben eine creative writing class unterrichten sollte, wĂŒrde mein erster auftrag an die studenten lauten, sich ein paar haemorrhoiden wachsen zu lassen. oder auch nicht.»
ich mochte das. noch jemand, der ĂŒber haemorrhoiden schrieb.
hier waren wir. ein toter sĂ€ufer, der ĂŒber sein leben in bunker hill, hollywood mit nutten und pferderennen schrieb.
und ein straight-edge-squatter, der auf der suche nach dem ende der welt war.
    dann nahm ich eine erhebliche anzahl bĂ€der und versuchte, ein echter schriftsteller zu sein.
    die vierte version der reise wurde zum probelesen rausgegeben.
    ein kumpel, dessen literarischer horizont sich nach seinen worten auf die lektĂŒre des telefonbuchs beschrĂ€nkt, meinte: «das beste buch, das ich je gelesen habe.»
    ein kumpel, der schriftsteller war, nahm seine grosse, schware schere zur hand.
    bukowski schrieb in einem seiner gedichte: «wenn du es zuerst deiner frau oder deiner freundin oder deinen eltern oder deinem freund oder ĂŒberhaupt irgendjemandem vorlesen musst, dann bist du nicht bereit.»
    im herbst begrub ich die reise. verbrannte gut 1’500 seiten an manuskript. das feuer verschlang die sieben versionen mit heisshunger. ich legte noch meine reisegitarre mit dem gebrochenen hals oben drauf. 
    das feuer knallte. 
    ich holte mir eine verbrennung.
    dann grĂŒndete ich eine firma. muskat media. verlag fĂŒr buch und musik.
    Â«damit machen sie heutzutage aber kein geld mehr», sagte mir die frau von der sozialversicherungsanstalt.
    Â«ich weiss», sagte ich und liess mir den rest meiner pensionskasse auszahlen.
    das ende der welt rĂŒckte nĂ€her. am 21.12.12 war ich dort, wo ich zu der zeit sein wollte, wenn das geschah, was geschehen wĂŒrde. es geschah das, was geschehen war. 
    nun kannte ich das ende der reise.
    ich verirrte mich fĂŒr unbestimmte zeit in einem kloster in nepal.
    dort musste man schweigen und so lange sitzen, bis die knie und der hintern gewaltig schmerzten.
    lesen und schreiben waren verboten. einer, der auch sass, schrieb auf toilettenpapier. ich hatte kein schreibzeug und brauchte all mein toilettenpapier wegen des currys.
    dann kam ich am flughafen zĂŒrich an und musste dringend auf die toilette. 
    erst duftete es nach limetten, dann nach dem ende der welt.
    dann fragte ich den saldo auf meinem bankkonto ab. ich spare mir die details.
    dann sass ich hin und schrieb das hier.
    das muss genĂŒgen.
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pascal beer. im februar 2013.

au ja. Und das malheur mit den Haaren. 

adventure, LB, The Long Way West🌏, travels🌎

Comrads Unite!

When christmas was quiet and I proclaimed this “best christmas ever” because of least christmas songs, our sweet
village church rooftop loudspeakers teach us a lesson in communist mass propagandic music.
“Comrads – christmas is not over – neither is it postponed – it is NOOOOOOOOW! Enjoy the christmas music and hail to  our brother comrad who is always good to us. Obey. Consume. Ignore. Merry post-chrismas.”

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