guerilla gardening, revolution

ich denke das heisst so

mein kaktus RUFUS THE PRICK hat ein neues zuhause gekriegt. 
guerilla gardening mit kakteen hat so seine dinge, die es zu beachten gilt.

n bisschen wild west im pÀrkli arbon.

beer was here…
politisch, revolution, svp

im HausDerFreiheit

revolutionÀre MÀrsche werden meistens in einer Gruppe gemacht. So kann man miteinander ein bisschen reden wÀhrend dem Marsch.
Wenn man alleine marschiert, ist niemand anders dabei. Dann ist man allein am Marschieren. Dies tendiert eine eher stille Form von Fortbewegung zu sein. Doch in keinerlei Hinsich weniger revolutionÀr.
Aber es ist dann halt auch niemand dabei, der bezeugen könnte, dass es ein revolutionÀrer Marsch gewesen sei.

[…] Platz zum DarĂŒbernachdenken

Ich bin also revolutionĂ€r in Richtung Ebnat-Kappel gefahren, um mit einem Kumpel Kaffee zu trinken, der aus irgendwelchen unerklĂ€rlichen GrĂŒnden dort wohnt. (Wenn er reich wĂ€re, wĂŒrde ich sagen: Steuern.)
Doch der Kumpel war nicht da. Er hatte sich einen Tag frei genommen.
Dann fuhr ich mit dem Zug direkt weiter nach Krummenau und von dort an den HĂŒgel rauf.
Wenn man den HĂŒgel hinauf marschiert, kommt man zum HausDerFreiheit.
Heute war der Scheff der SVP, Tonibrunner, persönlich anwesend. Heute ist auch der Geburtstag von Jessie aus Australien. Davon weiss Tonibrunner aber nichts.
Es wusste auch nicht, dass ich komme.
Dass es ein revolutionÀrer Marsch ist, darf man sich nicht auf die Fahne schreiben, sonst verliert das an revolutionÀrer Wirkung.
Der Weg zum HausDerFreiheit fĂŒhrte ĂŒber idyllische Kuhwiesen und vorbei an Löwenzahn.
Der Weg zum HausDerFreiheit ist ein Wanderweg, der gut beschildert ist.
Der Wanderweg fĂŒhrt ĂŒber eine kleine, gedeckte HolzbrĂŒcke und lĂ€sst an Luzern denken. Der Reiher, der sich im Hintergrund in die LĂŒfte schwingt, verstĂ€rkt den Eindruck.

Der Weg zum HausDerFreiheit ging ĂŒber elektrisch geladene KuhdrĂ€hte und vorbei an einem ZĂ€hne fletschenden Appenzellerblessen. Diese wollen einem immer grad an den Arsch.
Der Weg zum HausDerFreiheit ist ein steiler Weg. Und das Schild sagt Eins Komma Zwei Kilometer und Autostopp funktioniert hier nicht.

Der Weg zum HausDerFreiheit ist zu Ende, wenn eine Tafel vor dem HausDerFreiheit einem sagt: “Sie haben Ihr Ziel erreicht.”

Gut zu wissen.

Ich betrete entschlossen, mit einem Loch am Hosenboden und Textilklebeband an den Fersen meinee zerfallenden Pumas das HausDerFreiheit.
Im HausDerFreiheit ist kein Platz fĂŒr mich. Ich drĂŒcke das Durchschnittsalter gefĂ€hrlich weit nach unten.

Ich setzte mich in den Garten.

Dort bin ich allein mit einem SchÀferhund. Der SchÀferhund sitzt am Nebentisch und trinkt ein Shorley. Mit ihm zusammen sitzen zwei Schafe. Sie verstehen sie gut, der SchÀferhund und die Schafe.
Ein Schaf redet ĂŒber das Feldschiessen. Der SchĂ€ferhund nickt. Er wedelt  mit dem Schwanz.
Das andere Schaf redet ĂŒber die Milchpreise. Der SchĂ€ferhund wedelt erneut mit dem Schwanz. Dann dreht sich der SchĂ€ferhund um und blickt mich an. Er schwĂ€nzelt und hat freundliche Augen. Er ist neugierig.
Die beiden Schafe gehen zu den anderen Schafen ins HausDerFreiheit und der SchĂ€ferhund begrĂŒsst mich mit einem freundlichen Bellen und ich kraule ihn hinter den Ohren und er schwĂ€nzelt und will ein Guddi.
Ich bestelle mir einen Milchkaffee.
Ich sage ihm: Ich bin hier, um etwas zurĂŒckzubringen, dass dir gehört. Der SchĂ€ferhund grummelt und wedelt mit seinem Schwanz die Bodenplatten von Staub sauber.
Ich frage den SchÀferhund: Gibt es eine Möglichkeit, dass dieses Extrablatt in Zukunft nicht mehr meinen Briefkasten verschmutzt.
Der SchÀferhund bellt und wedelt dabei stÀndig mit dem Schwanz.

Ich kraule ihn hinter dem Ohr. Jedesmal, wenn ich aufhöre, bellt er und will damit sagen: weiterkraulen, bitte!
Und ich warte auf den Milchkaffee und dieser lĂ€sst etwa gleich bedrohlich lange auf sich warten wie der Sturm, der sich am Horizont bereit macht. vor den Bergspitzen, die aussehen wie die ZĂ€hne eine Kuh.
Der SchĂ€ferhund bellt nochmals, blickt zurĂŒck und lĂ€dt mich ein, auch ein Schaf zu sein, doch ich habe dafĂŒr keine Zeit. Der Zug wird auch ohne mich abfahren.

Und wahrhaft: Manchmal ist das Bedrohlichste an einem revolutionĂ€ren Marsch nicht der Gegner, der einem einen Schaf-Shuttleservice zurĂŒck an den Bhf Krummenau anbietet, sondern der Appenzellerbless, der einem auf dem Weg hin und zurĂŒck vom HausDerFreiheit in den Arsch beissen will…

dieser Weg wird kein leichter sein…

saftige Wiese

Milchkaffee