Nach einer Nacht, die mir outdoortechnisch alles abverlangt hat (inkl. nackt ein Zelt aufbauen 🙂 bin ich heute Morgen mit der Hälfte meiner Kleider nass Musig uf dr Gass in Besancon machen gegangen und hab ca. 11 Euro erspielt. Ein Berber Namens Emir hat mir ein Grasarmband geflochten, ein Che Guevara Feuerzeug geschenkt, mir Geld in die Schale gelegt und eine 1.5 Literflasche Cola schenken wollen. Ich hab dann 51st State von New Model Army gespielt und gesagt: “No USA.” ALS er dann plötzlich mit einem geklauten Blumentopf aus der Nahe gelegenen Blumenabteilung meine Musikecke dekorieren wollte, musste ich mal kurz mit Singen aufhören und mit dem Berber reden, quasi von sans-abri zu sans-abri…
Fuckin’ French! 😉
Ich zieh jetzt weiter dem Canal du Midi runter und lass BesanCON hinter mir zurück.
Ich hab an einer Steigung ein Pärchen aus Tours (Centre) kennen gelernt, die mir was von einem Gratiszeltplatz mit Dusche, Strom und allem Schnickschnack erzählten, dass aber dieser noch 30 Km!!! weg sei. Uiuiui, und das um 1600 Uhr. Wenn ich komme, werde n Cappucchino offeriert werden. Nun ja, ich bin um 18 Uhr angekommen um rauszufinden, dass
a) das Ding ned gratis ist und
b) meine Tandemfreunde noch nicht da waren. Ich hab mich dann wild campierend installiert und bin zum Cappuccino erschienen. Sie haben mit Unverständnis gefragt, wie um alles in der Welt ich es geschafft haette, vor ihnen angekommen zu sein. Ok, ok, ich geb’s ja zu, ich wurde gleich nacheinander von zwei Autos mitgenommen.
Wir haven dann über Cappuccino über den Sinn und Grund meiner Reise geredet und das auf Französisch. Die werden mich anhand der schlechten Erklärungen sicherlich für noch durchgeknallter halten als die, denen ich das auf Deutsch zu erklären versucht habe. War auf jeden Fall ein netter Abend, dem meinerseits ein feines pot-au-feu vorausging, miam!