boardsports

Danke! / thanks

Ich war heute noch “wichtige” Sachen einkaufen.
Einen RĂŒckenpanzer.
Eine gepolsterte Unterhose, die bis unter die Knie geht.
Dann geh ich Morgen noch meinen Snowboardhelm abholen.

JA! Man(n) wird ALT.

Wenn ich daran denke, dass meine Generation noch in Autos ohne Sicherheitsgurten herumkutschiert wurde. Airbags waren noch nicht einmal in Science-Fiction-Romanen erfunden.
Wir Kiddos rasten die Skipisten runter, was die Bretter hergaben. Mit WollmĂŒtzen!!! auf dem Kopf.
Die Pisten waren damals nicht Autobahnen, sondern das, was heute als Buckelpiste klassiert ist.

Warum ich ĂŒber Schnee von gestern rede.
Nun: Ich gehe Morgen mit einer fĂŒnften Klasse ins Skilager. Man muss fast das Wort SKIlager benutzen, weil Snowboards anscheinend (zumindest liegt mir mein Papa damit stĂ€ndig in den Ohren. Und ich B – I – N mir nicht sicher, ob es darum ist, mich endlich wieder “normal” zu machen. Das versucht er glaub ich schon, seit ich ihn als kleiner Stinker, der es regelmĂ€ssig fertigbrachte, auf dem Skilift in die Hosen zu machen, weil ich mich weigerte, kostbare Fahrzeit mit so was Unnötigem wie Toilettenbesuchen zu vergeuden, auf die Piste nötigte.
Ob es dabei regnete oder schneite war mir so lang wie breit.
Er hatte dann jeweils im Restaurant die Uhr gestoppt, wie lange ich fĂŒr einmal rauf und runter hatte.
Die Zeiten gab er mit Blick auf die Uhr durch. Der Stammtisch lachte sich einen Ast ab. Ich spurtete zu den Skis und wieder volle Pulle runter. Rauf. Runter.
Ahh, die guten, alten Zeiten!

Und zweitens: Ich werde mit einer Woche Internetferne endlich einmal erfahren, ob nur ich auf die Werbungen klicke wie bescheuert, oder ob da draussen noch eine gute Seele ist, die mir hilft. (Nein, Mami. Ist okay, du machst schon alles nur erdenklich mögliche. Die kommen dich abholen, wenn du zu viel auf die WErbungen klickst. EHRLICH!)

Oh, beinahe hĂ€tt ich’s vergessen: DJANGO UNCHAINED!
da gibts nichts hinzuzufĂŒgen…

Beer aus.

ENGLISH VERSION

I went shopping for some “last, important” items.
A back protector.
a piece of underwear with a lot of cushions and protectors.
Tomorrow I’m gonna grab my helmet I ordered. Thanks, Hoschi!

And YES, one is getting kinda OLD!

I remember us kids sitting in cars with no belts.
Airbags weren’t even invented in sci-fi stories.
we thundered down ski slopes as fast as the skies went. With a beanie on.
the slopes were not the kind of autobahn you have today. more like a bright black mogul slope.
Why am I going off on old snow like that?

Because tomorrow I am heading off for a skicamp with fifth graders. Oh yeah, baby.
This is gonna be gooood.

and second: Since I’ll be off the internet for a week, I have a check on the adsense thing to see if it is only me clicking on the ads frantically. Or maybe one other good soul out there. Apart from my mum, which is a bit of an issue. will there be FBI and MIB involved, if this “adsense-family-business-thing” gets out??? Mum, I told you! Click on the ads. But don’t do the whole 100 yards every time you are online. okay?!?

Oh, I almost forgot: DJANGO UNCHAINED!
nothing more to add…

the ordinary madness, unterwegs

ein Tag voller Überraschungen / a day full of surprises

und das ging so.
Ich hatte Besuch aus Frankreich. Nach einer Woche, und das war heute, hat sich der Besuch seiner allwöchentlichen Dusche hingegeben. Ich habe die Fenster der 1.5-Zimmer-Wohnung zwei Tage offen gelassen. Die Heizung war fĂŒr die Katze an.
Dann wollte er, dass ich ihn mit dem Auto nach ZĂŒrich bringe, weil er kein Halbtax hat.
(?!?)
Okay, man widerspricht dem Besuch ja nicht. Vor allem frisch geduscht.
So plane ich wohlweislich (ich bin ja jetzt dann bald 35!) genug Zeit ein, um nach ZĂŒrich zu fahren.
In Frauenfeld finde ich dann (das hat höchstwahrscheinlich auch mit dieser Alterskurve zu tun)
“What the heck, allons boire un cafĂ©. Ach, was zum HĂ€gar, lass uns noch einen Kaffee trinken gehen.”
Als wir dann in ZĂŒrich vor dem Nordring stehen, der schnittige Audi 1.9 TDI von meinem Babbi im Stau auch nicht mehr als Stillstand hermacht und die Uhr 15.10 anzeigt, frage ich zur Sicherheit nochmals (zum fĂŒnften Mal) nach.
Der Zug fÀhrt um 15.27 Uhr.
Hmm…
Wie teuer ist das Billett?
Wieviel zahlen sie Dir zurĂŒck?
Und wann fÀhrt der nÀchste Zug?

dann hab ich etwas gemacht, das ich zwar glaube zu können, aber noch nie ausprobiert habe. Bis heute!

Blinker rechts. Hupen. Vollgas. Blinker links. Rein. LĂŒcke rechts. Blinker. Hupen. Vollgas.

STOP UND GO fĂŒr die nĂ€chsten 12 Minuten.

Dann sind wir im Tunnel vor dem Milchbuck. Bahnhof nicht mal ganz 1 km Luftlinie.

Zeit: 15.22 Uhr.

Links vordrĂ€ngeln. Vollgas bei grĂŒn. Überholen. Blick rechts. Blinker. Reinziehen. Bei dunkelorange ĂŒber das Lichtsignal.

Und wieder in die Kolonne rein.

Verfluckte Schmeisse!

“Haben die ZĂŒge hier nie VerspĂ€tung?”
“Nein, die ZĂŒge in der Schweiz haben nicht VerspĂ€tung. Na ja, vielleicht wegen Schnee auf den Geleisen oder so…”

Wir kommen um 15.35 Uhr auf dem grossen Bahnhofsplatz an. Ich sehe an der grossen Anzeige den Zug nach Paris zuoberst und etwas Gelbes ganz rechts neben der Anzeige.

Rennen. Gleis 18.

Oh, dĂ€r-öh tsĂŒg noohch de Pöris feehrt öif di Glees ocht. abĂ€r schnÀÀhl, er fÀÀhrt in drei minĂŒt.

Umarmumg. Umarmung. Und mit einem grossen Smile auf den Lippen ab nach Hause. Die Schweizer ZĂŒge haben fast nie VerspĂ€tung.

Und irgendwie hab ich meinen Weg noch ĂŒber ein Brocki gemacht, dort anstatt fĂŒr CHF 150 fĂŒr CHF 100 einen Lesestuhl mit Beinhocker gekauft. Und das in einem komischen gelb. Und Zuhause gemerkt, dass in der Seitentasche jede Menge Kabel sind.

Nun schreibe ich diesen Blog und lasse mir das Programm “Kneten – ganzer RĂŒcken – 20 Minuten” verpassen.
Der entspannendste Post, den ich je verfasst habe.

😀

ENGLISH VERSION

And it goes like this. A guest from my long way west. He only takes a shower once a week. Today, after having him a week and barely being able to close the windows, he takes his shower. Then we drive to Zurich, because he doesn’t have a Halbtax-Halfprice-Swiss-Thing. But the fuel costs about the same… Well, it’s me who pays, right. So what the heck.
Then a rage race to Zurich, because I wanted to have a coffee first and totally forgot about traffic jams and such the like.
We arrive at main station ten minutes too late. Crapadelic and such.
And since Swiss trains hardly never have a delay, there will be no refund, another 120 Euros for a ticket and so on.
But since this is no Swiss but a French train. It has ten minutes delay and even three more minutes.
Run to the platform. Hug hug. Whistle. Away.

On my way home I drive past a salvation army store. Now I am siting in a newish reading chair. And guess what, I found some funky cables on the side of the chair. Which might explain the initial price of 150 bucks. I haggled it down to 100 and am now typing away on my post while the chair-masseuse runs the finger program called “kneading whole back twenty minutes”

HEAVEN.

In fact the most relaxing post I’d ever written.

meine neue Masseuse / my new masseuse
per Knopfdruck zur Sinnlichkeit / gates to pleasure 
ANOTHER ONE OF BEER'S MINDBUGGINGLY AWESOME AY CARAMBA LISTS, writing

MUSKAT (Gewinnertext des SAITEN Literaturwettbewerbs 2012)

MUSKAT


von Pascal Beer




“…il vide les maisons et remplit les tombes.”


“Bevor ich die Geschichte beginne, mache ich Sie nochmals, und dies ist das letzte Mal in unserer Begegnung, wo ich mich wiederholen soll, auf folgende zwei Punkte aufmerksam.”

Der Mann auf dem RĂŒcksitz strich sich mit einer leichten Drehbewegung durch den langen, spitzig zulaufenden Schnurrbart. Dies war neben den markant dunklen Augenlidern seine einzige Gesichtsbehaarung. Auch die Kopfhaare fehlten gĂ€nzlich, schienen nie vorhanden gewesen zu sein. Stattdessen besass die Kopfhaut eine in der Sonne beinahe golden schimmernde BrĂ€une.

“Was auch immer”, entgegnete der Fahrer gleichgĂŒltig. Sein stark akzentuiertes Deutsch liess erahnen, dass er noch nicht lange in diesem Land lebte. Oder schon viel zu lange.

Er blickte in den RĂŒckspiegel. Irgendetwas am Aussehen dieses Fremden liess den Fahrer nicht los. Waren es die dunklen Augen? Oder die makellose, straffe Haut, auf der die Zeichen von Zeit völlig fehlten, was diesen Fremden schwer einzuschĂ€tzen machten? Er blickte wieder nach vorne, als wolle er sich von der Anziehungskraft lösen, die der Mann auf dem RĂŒcksitz ausstrahlte.

“Wohin soll es denn gehen?”

“Fahren Sie Richtung Westen”, erwiderte der Fremde und strich sich mit leichten Drehbewegungen seinen Schnurrbart steif. 

“Erstens – Sie unterbrechen mich nicht, wĂ€hrend ich Ihnen die Geschichte erzĂ€hle.”

“Was auch immer, Mann.”

“Haben Sie mich verstanden, Señor Corbas?”

Der Fahrer zuckte leicht zusammen.

“Mein Name ist Dillago”, der Fahrer stupste mit dem Zeigefinger auf einen plastifizierten Ausweis mit Foto und Kleingedrucktem, “Amando Dillago.” Der Zeigefinger tippte weiter auf dem Ausweis rum.

“Aber natĂŒrlich sind Sie das, Señor.” Der Fremde blickte durch den RĂŒckspiegel nach vorne, musterte das Gesicht des Fahrers. Schweisstropfen liefen diesem aus seinem schĂŒtteren, gekrĂ€uselten Haar ĂŒber die SchlĂ€fen, seinen ausgeprĂ€gten Kieferknochen und der Hauptschlagader entlang, die unnatĂŒrlich stark abstand, runter und verflossen im karierten Blau-rot des Baumwollkragens.

“Vaffanculo”, rief der Fahrer aus, verwarf die Arme und drĂŒckte mit beiden HĂ€nden auf die Hupe. Der Mann auf dem RĂŒcksitz sass regungslos da, fixierte den Fahrer durch den RĂŒckspiegel. Als es wieder still war, fuhr der Fremde fort.

“Zweitens – ich möchte Ihnen nochmals die Möglichkeit einrĂ€umen, von dieser Geschichte abzusehen.” Er pausierte. Ein breites Grinsen brachte eine Reihe schneeweisser ZĂ€hne hervor. Die Augen schienen ganz in ihren dunklen, mandelförmigen Höhlen zu versinken.

“Was immer Sie wollen, Mann.”

“Nein, Señor Corbas”, in der Stimme des Fremden schwang plötzlich der Klang von AutoritĂ€t mit. Der Fahrer zuckte erneut zusammen, blickte zögernd auf seinen plastifizierten Ausweis, der geduldig zu warten schien und dann wieder flĂŒchtig in den RĂŒckspiegel. Die Körpersprache des Fahrers drĂŒckte Empörung und Verspannung aus, die er mit einem mĂŒden Ausatmen, als sein Blick wieder zurĂŒck auf die Strasse glitt, vergebens zum Verschwinden zu bringen versuchte.

“Diesmal mĂŒssen Sie sich klar Ă€ussern, Señor Corbas. Ja – oder nein.”

“Ist ja gut. Wenn Ihnen das so wichtig ist. Ja, okay. ErzĂ€hlen Sie mir die verfluchte Geschichte.”

FĂŒr einen Sekundenbruchteil verĂ€nderte sich der Gesichtsausdruck des Fremden auf dem RĂŒcksitz. Doch dies ging am Fahrer ebenso unbemerkt vorbei wie das Schattenspiel einer tanzenden Kerze dem helllichten Tag.

“Die Geschichte beginnt in einer kleinen, unwichtigen Hafenstadt am Golf von Oman”, begann der Fremde, “diese Stadt sollte spĂ€ter den Übernamen “Stadt des Fallens” kriegen. Aber niemand ausser einer Handvoll Menschen weiss heute noch um den wahren Hintergrund dieses Übernamens. Und die paar Wenigen gĂ€ben ihre Geschichte nicht einmal im Angesicht einer glĂŒhenden Nadel preis. Jeder einzelne von ihnen wĂŒrde schweigen –  ein Leben in Dunkelheit wĂ€hlen.” 

Der Fremde pausierte und strich sich durch seinen schwarzen Schnurrbart. Sein weisses Hemd und seine grauen Hosen waren makellos. Die drĂŒckende Hitze in dem nicht klimatisierten Auto schien ihm nichts anzuhaben. 

“Sie beginnen das Ausmass dessen zu erahnen, was ausschliesslich fĂŒr Ihre Ohren bestimmt ist, Señor Corbas.”

Der Taxifahrer schwieg. Ganz entgegen dem Fremden machte ihm die Hitze schwer zu schaffen. Rund um den Schritt war die dunkle Buntfaltenhose noch dunkler. Das Hemd klebte an den Achselhöhlen fest. Sein Blick glitt stĂ€ndig zu einem am RĂŒckspiegel baumelnden Amulett. Es hatte etwa die Grösse eines FĂŒnffrankenstĂŒcks und bestand aus drei ineinander gelegten Kreisen. Der Ă€usserste Teil, blau durchsichtiges Glas, umfasste einen milchweissen Kreis, in dessen Mitte die schwarze Pupille thronte, die dem Amulett die Erscheinung eines Auges verlieh.

“Nazar”, flĂŒsterte der Taxifahrer jedes Mal, wenn er auf das Amulett blickte. Es hing da, in Griffdistanz, im Akkord mit den kleinen ErschĂŒtterungen durch die Schlaglöcher vor sich hin baumelnd.

“Si, Señor.”

Der Fremde lÀchelte unmerklich, strich sich mit seiner Linken durch den Schnurrbart.
“Wir treffen dort einen Mann. Der Name dieses, unseres Mannes, nun – dieser Name darf sehr wohl genannt werden.” Er hielt kurz inne, schien den Moment abzuwarten, dann legte er den Namen auf den Atem, der aus seinen Tiefen empor strömte. 

“Muskat.” 

Dann war es still. 

Nur das monotone GerÀusch von RÀdern auf Asphalt war zu hören.

“Was fĂŒr ein klingender Name. Muskat”, sprach er und schien diesem Namen einen geheimnisvollen, alten Klang einzuhauchen.

“Sie sehen, Señor Corbas, jeder Mensch erzĂ€hlt eine Geschichte. Und es rinnt und rinnt und rinnt der Sand – und die Menschen verbringen ihr ach so kurzes Dasein damit, in dem riesigen Berg an Scheisse, Sie verzeihen mir den Ausdruck, zu wĂŒhlen und nach einer von diesen – einer wahren Geschichte – zu suchen. Ist es nicht Ironie des Schicksals? Wenn sie diese eine Geschichte dann endlich – aber nicht doch. Ich schweife ab. Verzeihen Sie meine GeschwĂ€tzigkeit. Unser Freund Muskat hat auch eine Geschichte zu erzĂ€hlen, und zwar eine jener, die in dem stinkenden Scheisshaufen von Lug und Trug ein jeder zu finden erhofft.” Der Fremde deutete ein selbstgefĂ€lliges LĂ€cheln an. Ein unmerklicher Hauch. Ein Grashalm erzittert leise. Und der Wind war nie da.

Der Fahrer griff sich in die Westentasche und zog ein Tuch hervor, mit dem er sich den kalten Schweiss von der Stirn, den SchlÀfen entlang und den Hals runter bis zum Kragen seines Hemdes abwischte.

Wo zum Teufel soll ich bloss hinfahren, dachte er sich und blickte nervös in den RĂŒckspiegel.

Fast im selben Augenblick fiel ein einzelner Tropfen auf die Windschutzscheibe. Dann drei weitere. In der Zeitspanne eines Wischs von der Stirn bis zum Hals und dem Wegstecken eines Taschentuchs hÀmmerte ein Platzregen aus dem dunklen Vorhang auf das Auto nieder, das sich in dieser Szenerie verloren nach Westen bewegte.

Der Fahrer stellte die Scheibenwischer ein und erinnerte sich in dem Moment daran, dass er die Scheibenwischergummis hĂ€tte auswechseln mĂŒssen.

“Muskat bewegte sich in die kleine Hafenstadt wie ein heisses Messer durch Butter. Dies war im Jahr 1507. Die Stadt wurde danach ihm zu Ehren in Muskat umbenannt. Kurze Zeit spĂ€ter sollte diese in die HĂ€nde portugiesischer Piraten fallen, die einen grossen Teil der Stadt zerstören, plĂŒndern und ihre Saat ĂŒber diese fremde Erde verspritzen wĂŒrden. Die Stadt ist heute nicht mehr unter dem Namen Muskat bekannt. Wie könnte sie auch. Wie hĂ€tten die Seelen der Zeugen aus Jahrhunderten, die um die tatsĂ€chlichen Geschehnisse wussten, bei diesem Gedanken jemals Frieden finden können?

Das Auto fuhr in die schwarz-graue Wand aus Regen, Blitz und Donner. Der Fahrer musste sich nach vorne lehnen, um die Strasse in dieser plötzlich aufgekommenen Dunkelheit noch sehen zu können. Sein Blick glitt zum RĂŒckspiegel. Wieder zurĂŒck auf die Strasse. Das Talisman tanzte den WalkĂŒrenritt aus Wasser und Feuer frenetisch mit.

“Nazar”, flĂŒsterte der Fahrer leise vor sich hin. Nazar. Immer wieder. Nazar.

“Fahren Sie auf dieser Strasse weiter.”

Als ob ich eine andere Wahl hÀtte, bewegte der Fahrer wortlos seine Lippen.

“Si, Señor.”

“In der Stadt wohnte, in einem Winkel, fĂŒr den die Sonne Morgens nicht aufging, eine Frau. Gleich wie dieser Teil der Stadt gemieden wurde, wurden alle, die in diesem Stadtteil wohnten oder verkehrten, gemieden. Diese Leute wiederum mieden die besagte Frau. Muskat erreichte die Schwelle ihres Heims auf direktem Weg. Er schenkte BegrĂŒssungsformen, wie es in jeder Kultur ermĂŒdend viele gibt, keine Beachtung und trat ein.

Im Raum tanzten die Geister verschiedenster lichter und dunkler Zeitalter miteinander einen wilden Reigen. Symbole der Ägypter, Sumerer, Etrusker, Mesopotamier und unbekannter, versunkener Kulturen hingen an den WĂ€nden, waren ins Holz der Balken geritzt, schmĂŒckten braune Tontafeln. SprĂŒche in den Sprachen dieser und anderer Welten, bekannt, unbekannt, verloren, vergessen, verboten, waren hier auf Papyrus geschrieben, dort auf Felle gezeichnet oder in kunstvollen Ornamenten auf Eier geritzt.

Obwohl die Zeit des Tages die Sonne im Zenit hielt, war dieser Raum von einem Schatten eingenommen – gehörte diesem Raum eine lauernde Dunkelheit. Die Quelle dieser Dunkelheit sass in der fernen Ecke des Raumes auf einem Schemel, in eine schwarze Burka gekleidet. Von hinter dem schwarzen Schleier waren zwei AbgrĂŒnde auf Muskat fixiert.

“Muskat”, zischte es aus der Dunkelheit. Es klang, als wĂŒrde Galle gespuckt, “so bist du letzten Endes doch gekommen.”

Unheil thronte im Raume. Blickte aus einem Gerichtsstand, der dem Recht von Wort ĂŒber Blut folgte, auf die Gestalt in Schwarz nieder.

“Ich komme immer, wenn die Zeit reif ist”, sagte Muskat.

“So sagst du”, antwortete der Schatten und lachte giftig.

“Dir ist ja gewahr, dass du die einzige bist, die ich ein zweites Mal besuchen muss.”

“Du bist leider nicht der einzige, der mich nur als Frau gesehen hat.”

Muskat strich sich mit Daumen und Zeigefinger ĂŒber die Oberlippe und atmete langsam ein. Dann blickte er die Frau an. Blickte durch ihre Augen – tief in sie hinein.

Die Frau erhob sich gleichzeitig von ihrem Schemel, öffnete ihre HandflĂ€chen und schloss die Augen fĂŒr einen kurzen Moment. Dann heftete sie ihren Blick auf Muskat – öffnete die Fenster zu seiner Seele – stieg in ihn hinein.

Hier, an einem dunklen Ort in einem dunklen Quartier einer Stadt, die bald nicht mehr sein wĂŒrde, begegneten sich zwei Blicke, die beide die Ewigkeit gesehen hatten. Was gibt es da noch zu erzĂ€hlen?

Muskat verliess die HĂŒtte, verliess die Stadt, das Land und wandte sich dem Norden zu. Die nĂ€chste Begegnung.

ZurĂŒck blieb die schwarze Burka von jemandem, der einen Blick in die Ewigkeit geworfen hatte. Und auch davon blieb nichts ĂŒbrig.”

Der Fremde blickte den Fahrer an. Dessen HĂ€nde klammerten sich am Lenkrad wie an einem Rettungsring fest. Das blutlose Weiss auf seinen HandrĂŒcken verdrĂ€ngte alle Anzeichen von Gesundheit und breitete sich langsam ĂŒber seine Arme aus.

“Señor Corbas?”

“Was?”, sagte der Taxifahrer verdutzt, liess fĂŒr einen Augenblick das Steuerrad los.

“Hab ich Sie jetzt grad von einem anderen Ort zurĂŒckgeholt?” Das Lachen des Fremden war eines aus Leichtigkeit und Spott.

“Das tĂ€te mir Leid. Auf jeden Fall habe ich mir vorgenommen, vorsichtiger zu sein. Sie verstehen, in falschen HĂ€nden kann diese Geschichte eine verheerende Wirkung haben.” Er schmunzelte, “Dies war meine, sagen wir mal – Lektion in Sachen…”

“Genug!”, fuhr der Fahrer ihn an. Er riss das Amulett vom RĂŒckspiegel runter und umschloss es mit seiner verschwitzten Hand. “Hören Sie sofort auf damit! Ich will nichts mehr hören. Ich will Ihre Geschichte nicht hören.”

“Ach, kommen Sie schon, Señor Corbas. Sie mĂŒssen doch zugeben, dass ich Ihre ganze Aufmerksamkeit hatte.” Der Fremde lĂ€chelte amĂŒsiert. “Spass beiseite, ich…”

“Nein!”, schrie der Fahrer, stampfte auf die Bremse und brachte den Wagen, der auf der sandigen Strasse nach links und rechts ausbrach, nach lĂ€ngerem Rutschen zum Stehen.

“Steigen Sie aus! Sofort!” Der Fahrer starrte den Fremden mit panischem Blick an. Dieser erwiderte den Blick erstaunt.

“Es, es tut mir Leid, Señor. Habe ich etwas Falsches gesagt? Ich meine, ist alles in…”

“Raus! Sofort!”

“Aber Señor, gestatten Sie mir wenigsten, Ihnen die Fahrtkosten zu vergĂŒten.”

Der Fahrer blickte das erste Mal auf seine Taxiuhr. Ein Schauer durchfuhr seine Glieder.

“Das ist nicht möglich. Das ist nicht möglich”, stammelte er. “Das, das ist…, wie…, wo…, das ist nicht möglich?”

Der Regen hatte aufgehört. Dunkle Wolken belagerten den Himmel, als das Taxi in Richtung Horizont davon raste.

Der Fremde blickte dem davonfahrenden Auto nach und strich sich mit der linken Hand durch seinen schwarzen, spitz zulaufenden Schnurrbart. Er griff in seine Hosentasche und nahm eine goldene Schachtel hervor. Aus dieser nahm er eine braune Zigarillo, zĂŒndete sie an und zog genĂŒsslich daran. Mit einer grazilen Bewegung nahm er die Zigarillo aus dem Mund, blies den Rauch aus und schmunzelte.

“Ich will Ihre Geschichte nicht hören, ich will Ihre Geschichte nicht hören”, mimte der Fremde eine mĂ€dchenhafte Stimme und verwarf seine linke Hand mit der Zigarillo leicht nach hinten. “Dabei, Hernando Corbas, kennst du die Geschichte schon lĂ€ngst. Und nun renn und verkĂŒnde ihr die frohe Botschaft.”

Wie der Nachruf des vergangenen Schauers erklang es. Zuerst nur einmal. Dann deren drei. Und es dauerte, dass man sich den den kalten Schweiss von der Stirn wischt, bis der Fremde herauslachte. Laut und schrecklich. Er lachte und lachte. Und sein Lachen hallte durch den Olivenhain und verlor sich am Horizont, der wie ein böser Traum den Tag verdunkelte.

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fuck the system

so viel zu den Einnahmen / so much for the earnings

es funktioniert. Ich bedanke mich herzlichst bei denjenigen, die wÀhrend dem Lesen des Blogs auf die Werbung(en) klicken. Danke, danke, danke!


ENGLISH THING


it works. Thank you very much for klicking (and keeping on klicking) on the ad(s) while enjoying the blog. Thank you, thank you, thank you!


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Der WICHTIGSTE post aller Zeiten /the MOST IMPORTANT post of ALL times

und dann kommen plötzlich so komische Werbebanner, beer. was ist los, verfluckt!
Nun, lieber blogleser. da der gute mann von nebenan irgendwie ein autor sein will, das schreiben ihm irre spass macht und das erste buch bei weiterem verprassen wertvoller bestseller-versionen noch etwa zehn weitere jahre in anspruch nimmt, hier (anscheinend) einenart, geld zu machen:
der deal:
du liest den blog und amĂŒsierst dich.
wÀhrend du liest, geht dein mauszeiger unbemerkt auf eine werbung. klicke dort die rechte maustaste und öffnen in neuem fenster.
du liest weiter und die werbung ist angeklickt und ich habe batzeli, das zu schreiben, was ich will. und du kannst es lesen. und uns beide kostet es nichts.
genial, oder?!?
Danke fĂŒr die hilfe und ich wundere mich, ob ich nicht wieder beer-mĂ€ssig was verpasst habe.

ENGLISH THING

well, beer. i am a devoted blog reader of yours. actually i spend hours and hours getting all agitated about your typing mistakes. and now, puff, ads everywhere.
explain!
Dear devoted reader,
the man has been forced to start the business-part of his life.
there are approximately 150 readers of this blog every day.
now my mummy reads it, that’s where this whole blog idea started out, going something like this: mum, i go for a trip around the world without money.
okay, just make sure you’ll be back for dinner, will you.
no, mum, I’m afraid I won’t be back for dinner.
Oh, so,you’re staying out late, I’ll see. a nice girl?!?
…. and so on and so one.
after lots of tears, mainly due to my dinner being cold by the time I’d be back, I said “I won’t call, because I won’t take a cell phone with me.
well, there things started getting REALLY sobby and complicated
… after three months and twenty minutes, i said all right, I’ll write a blog.
what is a blog?
I couldn’t refuse her the precise  explanation. how she could be sure that as longas there would be posts, there was hope for her waiting for me magically showing up for dinner.
and now 2’000 people read this blog per month. and i figured that if there was somebody out there just hating ads a little less than myself and the same person being understanding enough in my situation just as much as me and ready to investhimself just a little more much than me (this mistake is made on purpose. it is called a figure of style!), I could be safed by getting a salary by google. and since i know noone at google, being paid by a complete stranger, which kind of makes it cool.
now i know my mum will go berserk in clicking on ads, and there will be trouble in the near future with my futurepatron google inc., that’s why (again as a means of camouflage, used regularly before in even more hideous ways) i don’t ponder on the subject in German and keep it to almost everybody else, apart from my beloved parents, who are next to illitreate when it comes to English AND
always put me in a state of slight distress when they announce that NOW, I Really want to learn English and you know, then I could read yourblog in English as well.
Ups!
And, last to all parents who read English and think me a worthless piece of son and ungrateful and so on. let me tell you. my parents do have a great illiteracy in English, but an even greater sense of humour. and therefori shall be eternally grateful!

So, devoted reader. your turn to click on the ad, use the right mouse button and say “open in new window”. you are not bothered and i am able to move into a trailer home because I still can’t afford my appartement.

So it goes.

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Home, sweet home…

…und dann war die Reise, wie schon vorher vermutet, noch gar nicht fertig.
Dann reist man so nach Russland, und plötzlich ist ĂŒberall Schnee. Und es ist kalt. Und mir kommt meine Kurzgeschichte in den Sinn, die ich in Russland platziert hatte.
VĂ€terchen Frost, MĂŒtterchen Russland und darre Rrussischa Rrubll. Shi khönnen chier nur mit russische rrubel oder mastercard zahlen. indische rrupien chaben wir nicht.
Dann dachte ich, dass Aeroflot gar nicht so schlimm sein…
dann stieg ich in den Aeroflot-Flieger nach ZĂŒrich. Dann waren vor mir fĂŒnf Russen. Jeder hatte einen anderstfarbigen Dr.Dre-Kopfhörer auf. Die Flasche Whiskey war den Flight Attendants ein Dorn im Auge. Die benehmen sich ja schlimmer als ErstklĂ€ssler. Was irgendwie wahr war.
Dann waren sie alle betrunken und grölten. Dann wollte der Flug kein Ende nehmen. Dann waren wir am Flughafen ZĂŒrich. Dann musste ich auf die Toilette. Es duftete nach Limetten. Ich roch nach Reisen. Meine Schuhe waren der Beweis, dass ich die Apokalypse ĂŒberlebt hatte.
Dann musste ich in jede einzelne WC-Kabine schauen.
Dann hatte ich etwas im Auge.
Dann fuhr ich nach Hause.
Jetzt komme ich langsam an…

ENGLISH THING

…and then, I had thought the journey had ended. I forgot the Russians. They were seated in front of me. they had dr. dre’s on. everyone another colour. they looked cute. like the seven dwarves. except they were only five. five dwarves. drinking whiskey much to the disdain of the flight attendants, who had to be mothers so the dwarves would behave like boys.
then, at some point. it felt like eternity. we arrived in zurich. me and the dwarves. which kind of made me rosenred. I had my rosenred beanie on.
then I had to go to the toilet.
the toilet smelled nice. fresh. like lemon.
the only pungent stench in the toilet was coming from parts of me.
Then i had to check every toilet cabin.
then I had something in the eye.
then i went home.
it is raining here. raining and snowing.

VĂ€terchen Frost

an unexpected journey🌏

Eine unerwartete Reise / an unexpected journey –> resumĂ©

Ein fazit, schreiberling. ein fazit!
nun,… ich… Ă€h… verliess die Ă€h schweiz… Ă€h…
*hĂŒstel* *rĂ€usper*

ach, verfluckte schmeisse. ich weiss es doch auch nicht.
ich fand indien ĂŒberfĂŒllt. lĂ€rmig und billige hotels immer noch zu teuer fĂŒr nicht runtergespĂŒlte schwimmer.
nepal war wunderschön, wenn man endlich mal seinen weg raus von da geschafft hat, wo alle wie magnete hingezogen werden.
malaysia war zirka fĂŒnf stunden drĂŒckend heiss. dann ging der nĂ€chste flug.
australien war gross. ein land so unglaublich. wenn es nicht voll von australiern wÀre, die ihrerseits auch voll von sich selbst sind.
neuseeland ist und bleibt eine sehnliche liebe.

ich ging ohne plan fĂŒr das ende der welt.
den ausgang davon muss ich ja nicht weiter erlÀutern.
als ich klein war, gewann pirmin zurbriggen im skifahren ALLES. ein roger federer der skipiste. einfach ohne nadal auf der ewigen ĂŒberholspur.
nun. ich war, und weiss der geier wieso, devoter fan von conradin cathomen. er war bĂŒndner. er hatte zwei weltcuprennen gewonnen. und ich hatte ein signiertes poster von ihm. man kann es sich ja vorstellen, wie das meinen sturen charakter formte, in der schule ewig und eins die fahne fĂŒr ein one-hit-wonder aufrecht halten zu mĂŒssen. aber ich hatte schon immer ein herz fĂŒr aussenseiter und flĂŒsse waren zum aufwĂ€rts waten gedacht. nichts anderes.
so. ende der welt, hÀ?!?
ich wĂ€re nicht ich, wenn ich das nicht so gehandhabt hĂ€tte. nun. pensionskasse ist in neuseeland bis indien investiert worden. die wohnung muss ich wohl oder ĂŒbel kĂŒndigen. ich bewerbe mich im mĂ€rz fĂŒr ein bachelorstudium in literarischem schreiben. dort werden pro jahr 15 studenten aufgenommen. wenn das nicht klappt, dann zeigt mir halt niemand, wie man das schreibding richtig macht, auch egal. das buch ist in arbeit. die zwei monate haben weitere bestseller kreiert, die nie das licht des tages erleben werden. schriftsteller wissen, wovon ich rede. dieses buch kostete mich 35 jahre zu schreiben. somit wird das nĂ€chste buch im jahr 2048 erscheinen. dann ist mein alter herr 100 jahre alt. so geht das.
ich sitze hier in einer premiere deluxe super trallala spa und meine haut riecht nach moschus und meine haare duften nach kokos und meine schuhe nach krieg, pest, tod &teufel. es waren trotzdem nicht die fĂŒsse, was mich in hinblick auf den schweizer zoll irgendwie beruhigt. keiner verzollt gerne eine leiche. geschweige denn zwei.
so habe ich ein kleines souvenir vom ende der welt mitgebracht. und wenn ich das buch ĂŒber die reise ans ende der welt tippe und mir der atem ausgeht, kann ich meine nase in einen der schuhe stecken, und es wird alles wieder lebendig.
so geht das.

ENGLISH THING

a resume. a resume, writer guy, come on.
well, ahem, … sssssss …, mmmh,… yeah…
hi.
*cough cough* *clearing throat*
… oh, fugg’s sake, I DON’T KNOW!!!
Don’t go to India. Don’t go to Delhi?!? Go ti India and go to Delhi, but not to the places I have been. I really don’t know.
I am right now overwhelmed by the senastion of my skin and hair having a fragrancy of musk and coco and my shoes smelling of war, plague, famine and death. so it goes.
the end. the end. the end my untanned, bony arse.
I’ve been there, waited, waited some more due to possible timezone problems. pupu springs were pupu before, during and after. so again a bloody hoax!
Y2K a hoax!
UFO’s coming to save us if we install car tired on the roof. a hoax! (well, that one was kind of foreseeable.
but I mean, the Mayas. they were supposed to be big during their time. disappeared secretly and noone really knows how or why.
well, time to adjust course, I guess. there is still going to be a book about the journey to the end of the world.
because?
because it will happen again.
it always will. as lomg as there is a guy with rastas as big as his forearms at an intersection somewhere in the busiest road of India scratching his back on the sidewalk while having a nap. and another guy complaining about a floater in his pan. so it goes
india. what the hell am i supposed to say about india.
Don’t go to india. don’t go to delhi. or. go to india. go to delhi. Who the f**k am I…
I am troubled enough by the idea of wearing a sort of apocalypse footwear on my feet.
there has to be a new plan, stan.
1. I go back to Switzerland.
2. I check my toilet for … well, you know, just for the neurotic sake of things.
3. Applying for a university seat in autumn. subject: literary writing. (i still have my doubts if anybody would have encouraged somebody like kafka or hemingway or bayer to keep on writing and that yes, your stuff is gonna be major picture, man. I have my doubts about that. but hey, who not tries cannot fail.
4. most probably move out of my loving appartement, because, you know, as lomg as my landlors thinks that money makes the world go round, the concept of anicce and the impermanence of all things seems, let’s say, a little vague. but there is a looking-forward-to option ahead. and there will be a new series of blog posts under the title “trailer home tales”
well, my feet are still emitting the scent of a mexico city sewer.
i guess this is my souvenir and reminder on the subject.
and when I am back home, emptiness crreping out of hideous niches and the book and the story seem without purpose, I just stick my nose into one of my shoes, the left one especially, and this should keep me going for days to come.
and some days on the snowboard.
hail to the life that I live!

adventure, an unexpected journey🌏, travels🌎

Indien / India

Indien beginnt folgendermassen:
alles okay?
nun, es ist nicht alles okay, sir.
also wackle ich zu fuss an all den riksha-fahrern zurĂŒck ins immigrationsbĂŒro von nepal, hole kleber und stempel. dann ist alles okay.
Welcome to India.
Ich warte an der Busstation, die ĂŒberhaupt im Geringsten nicht nach Busstation aussieht, fĂŒnf Stunnden auf den Bus nach Dehli, der in fĂŒnfzehn Minuten kommt. Ich werde vor Dehli gewarnt. Nicht das erste Mal.
AnfÀnglich ist Indien wie Nepal, nur sauberer und mit super Strassen.
Dann fahren wir fĂŒnf Minuten.
Dann ist Indien wie Kathmandu, der Dreck der gleiche und die Strassen die gleichen.
Dann sind plötzlich ĂŒberall Inder.
Dann ist Indien. Mit jedem Kilometer, mit dem wir uns dem Phantom Dehli nÀhern, zeigt sich etwas, das ich bis dato gehört hatte. Das Megalomanische neben dem Nullpunkt menschlicher Existenz.
Und dann, als der Bus eine Ewigkeit nach Kuhdung gerochen und mein Hintern völlig abgesessen war und wir in eine Stadtnfuhren und ich dachte, Dehli. Da war da ein Schild und darauf stand Dehli, 205 Km.
In Dehli kriegte ich es dann tatsĂ€chlich fertig, zwei von zwei Mal nicht ĂŒber’s Ohr gehauen zu werden. So geht das. Aber es ist anstrengend. Dehli wird den beer bei lebendigem Leib verspeisen. Deshalb zieht sich der mĂŒde Reisende in eine demilitarisierte Zone zurĂŒck.
jetzt sind 52 Stunden Flughafen Dehli angesagt. Die Option Stadt Dehli ist nicht viel besser. So endet eine unerwartete Reise. Oder doch noch nicht?!?
Bleiben wir gespannt.

ENGLISH THING

India starts like this:
Actually, there IS a problem, sir.
so I stroll back to Nepalese Immigrations and get my bye-bye stamp.
Then the policeman sais:.”Welcome to India.”
India welcomed me with a five hours wait for a bus to Dehli. In the beginning everything was so clean. That lasted for about five minutes, then there were Indians everywhere. Then there was India.
With every kilometer that I am approaching this phantom Dehli, something I had only heard before shows at every other corner. Megalomania versus the edge of the imaginable human existence. So it goes
And when the bus had smelled of cow poo for an eternity, my ass was on fire and we arrived in a city and I thought Dehli. There was a sign saying Dehli.
Dehli, 205 Km.
Downtown Dehli, two interactions ended in an outrageous attempt of rip-off and twice I kept the upper hand. I must say I am a bit proud of my unbusinesslike person I usually am. Someetimes one just has to make the man angry enough.
So I took refuge in the only demilitarised zone in Dehli I could think of. The airport.
This isn’t really a good trade-off, since I despise airports to the very core of it. But I have the feeling staying in Dehli could turn out nasty. I am tired. I am edgy. I just want a quiet place. 🙂

an unexpected journey🌏

Ein neulicher Todesfall / a recent death

Etwas muss hier neulich einen plötzlichen, und dem Gestank an grausamen Tod gefunden haben. Das denke ich mir, nachdem ich mich mit der fixen Idee, ein billiges Hotelzimmer in der NĂ€he des Flughafens, zu einem fĂŒr nepalesische VerhĂ€ltnisse horrenten Preis,fĂŒr zwei NĂ€chte in ein Hotelzimmer eingeschlossen habe.
Ein Apfel. Ein Liter Wasser. Gitarre und Meditationsdecke. so geht das.
Die Toilette begrĂŒsste den Neuankömling mit einem Schwimmer. Ich kotzte um ein Haar darĂŒber.
Der Tod wollte einfach nicht weichen. Bis ich die Socken auszog und der Tod plötzlich Gestalt annahm. Herrgottsakra, ist das Menschenmöglich, dachte ich, als ich mich runterbeugte.
Ja, es ist.
Nun, mit zwei Leichen im GepĂ€ck mache ich mich Morgen in die 24-Stunden-QuarantĂ€ne und hoffe, dass all die blöden SprĂŒche und Witze ĂŒber AEROFLOT (die russischen Billigflieger meiner Wahl) nur infame GerĂŒche sind. Oder so…

ENGLISH THING

Something must recently have died here. according to the pungent stench in a most gruesomesh way. this I figured after the ridiculos task of finding a cheap and nice room close to the airport in Delhi had brought me to this hellhole. I was welcomed by a floater in the toilet, almost vomited all over the place and locked myself up for 24 hours, which could be interpreted as a very sign of depression.
One apple. My thermos half full and the guitar and the vipassana blanket.
So much for killing time.
And by the way, I found the source of death and decay (when I took off my socks. I still can’t believe it.)
So tomorrow after the morning bell, I’ll go to the quarantine at the airport, have a nice coffee and hope that the company I am flying with (everybody seems to have a useleas remark on AEROFLOT) are just NOT true.

an unexpected journey🌏

Mahendra Nagar, eine Deluxe-Busfahrt / a deluxe bus journey

Ich reise ja als Schweizer. Und das ging so:
Drei Busse standen zur Auswahl.
Local Bus, 1000 NR, Relax Bus, 1500 NR und Deluxe Bus mit gratis O-Saft fĂŒr 1800 NR. Ich sitze nun in diesem Bus, der im Schweizer MFK schon nach der Dorfeinfahrt aus dem Verkehr gezogen werden wĂŒrde. Export in den Osten die letzte Chance.
die eckdaten, die ich dem Busfahrer entlocken konnte:
entfernung: 750km.
fahrzeit: ~18h.
strassen: mal gut, mal holprig. okay.
anzahl fahrer: 1
?!? Entschuldigung, wieviele… okay, und Sie gedenken ein kleines Nickerch… no problem? okay.
ich sitze neben einem pensionierten luftwaffesoldaten, wer weiss. und dieser drĂŒckt mir jede 5 minuten sein natel in die hand, ich solle mit seiner frau sprechen. diese hĂ€ngt unverzĂŒglich auf.
ich solle mit seiner tochter sprechen. wir schwatzen etwa so bescheuert wie die umstÀnde dieses gesprÀchs.
er habe noch eine tochter.
beim ersten halt setze ich mich ganz nach hinten. dort schĂŒttelt es mir die innereien anstĂ€ndig durch, dass ich die stunden abzustreichen beginne. aber wie bei 12 stunden meditation hĂ€lt man vor drei vierteln den ball besser flach, sonst wird das ein ewiges unterfangen.
es gibt gewisse pro’s und contras, sich in einem heckbetriebenen bus ins heck zu setzen. man glaubt, jemand stimuliere einen die prostata mit einem vibrator. das mag ja okay sein, und fĂŒr leute, die das mögen, sogar sinnlich und so. aber nach 18 stunden ist es nur noch eines: auslaugend.
das kombiniert mit einem kleineren flug ĂŒber eine bodenwelle, bei der man den kopf durch das dach rammt, und das alle dreissig sekunden, da ist nicht viel schlafen angesagt.
wenn dann der andere (immer der andere) sich ĂŒber zwei sitze ausstreckt und einen als kissen benutzt, ist dann der vipassana-atem langsam aber sicher ausgehaucht und das ganze wird zu einem zermĂŒrbungskampf.
doch es wird morgen.
man kommt an.
ich fahre das erste (und letzte) mal riksha und dann wartet indien.

ENGLISH THING

I travel under the square Swiss flag. And the story went as following:
Three buses to choose from. local bus for 1000 NR. Relax bus for 1500 NR and the deluxe version with free juice served as well as food. (at least that is what I understood.) So I went for the deluxe version, since it is a bloody long ride.
Some faqs I could get out of the bus driver.
Distance to destination: 750km.
Time to destination: 18h.
Roads: sometimes good, sometimes bumpy… okay.
number of drivers? me.
me? you drive alone?!?
yes.
okay… so it goes.
then the guy next to me starts giving me his cell phone. “you speak to my wife okay?” i say hello and the wife hangs up.
then he gives me his cell phone. “you speak to my daughter.” well, how stupid is that. his daughter and I have about such as chat as you might expect from two persons who don’t want to speak to each other. my bejeezles must arranged marriages be a shit plce to be. “so you are fatma. well, … yeah. so here we are. what shall we do. are you into playstation 3 or do you want me to put a baby into you? or we could order pizza?”
the guy is ex air force and obviously not able to have a retirement without mentioning the army in every second sentence.
I change seat at the first toilet stop.
sitting in the back of a bus has it’s pro’s and con’s. actually it had but con’s, but it did start out well.
the back row is almost always free. and yes, there is a reason for that. those who are into prostata stimulation and anal sex might even enjoy that.
in the back seats you sit on top of the engine, which, apart from the jumps over bumps on the road, gives you a permanent anal stimulation. and it might be okay for half an hour or so, but on an 18 hours busride, it gets bloody exhausting I tell you.
so there is a big jump every 30 seconds, permanent vibrating sensations from underneath and all of a sudden the guy next to me lies down across two seats and uses me as a pillow. bloody hell!
so with every bump I kick his head or his greasy hands away from me. and it is only 9 p.m.
at some point I surrender and drift away into a 30 second sleep, dodge the jump in a semi-conscious state and drift away again.
we arrive in Mahendra Nagar.
India is waiting.